Gedicht des Monats April

Der Osterhase, der kein Ei fand

Vor Ostern fiel der Osterhase
beim Eierkaufen auf die Nase.

Er stolperte im Stadtverkehr,
da hingen ihm die Ohren quer.

Der Hasendoktor war nicht bang,
zog ihm die Ohren wieder lang.

Doch was danach viel schlimmer schien:
Es gab kein Ei mehr – bis nach Wien.

Der Hase rannte hin und her,
fand einen Stein – uff! Viel zu schwer.

Fand einen Luftballon – zu leicht!
Und wenn dann noch die Luft entweicht!

Fand eine Murmel – viel zu klein!
Das kann kein Osterei nicht sein.

Fand einen Fußball – nein, zu groß!
Da mal ich mich zu Tode bloß!

Fand eine Maus, die lief schnell weg.
Und ach, ihr Grau sah aus wie Dreck.

Fand einen Bär im Zoo mit Bauch.
Zu haarig – und gefährlich auch!

Vor Wut stieß sich der Has’ die Stirn.
Wuchs ihm ’ne Beule aus dem Hirn.

Die Beule tat ihm scheußlich weh.
Er jammerte: „Oje, oje!“

Sie spiegelte sich rot und blau
in einer Pfütze. – Ach wie schlau,

dacht sich der Osterhas’. Au wei,
da hab ich ja mein Osterei!