Gedicht des Monats August

Manchmal abends

Manchmal abends, wenn ich in den Himmel schaue,
fühl ich mich ganz klein.
Wie ein schwarzer Wintermantel
hüllt die Nacht die Dächer ein.
Ein paar helle Punkte nur, weit entfernt im All,
stehen schweigend da,
so als wär’n sie sehr allein.

Manchmal abends, wenn ich in den Himmel schaue,
wähl ich einen aus, sein Licht ganz fein
wirft mir einen Faden zu und wispert:
Nun sind wir zu zwein.

Gedicht des Monats Juli

Reimlos

Nein, Reime bilden kann ich nicht.
Was reimt zum Beispiel sich auf Licht?,
so sprach genervt die Katz.
Ich lieb die Nacht, die Dunkelheit,
da reimt sich gar nichts weit und breit.
Gibt es vielleicht ein Wort auf Maus?
Ach, ich verschlaf den Tag im Haus
an meinem Ruheplatz.

Gedicht des Monats Juni

Tausend Dinge

Ich will meinem Teddy ein Lied singen,
damit er gut schlafen kann.
Das Lied soll erzählen von tausend Dingen,
die ich gestern ersann:
Blaubarthasen
Pustewindnasen
Streuapfelrasen
Himbeerlichtblasen
Schaukelhundvasen
Waldtraumoasen
Im Kuckucksglück grasen
Das sind schon mal sieben, die sehr schön klingen
und die ich dir aufsagen kann.

Gedicht des Monats Mai

Sieben Pinguine

Sieben junge Pinguine
kamen in die Schulkantine.
Wollten gerne Linguine
und zum Nachtisch Apfelsine
wegen all der Vitamine.

Doch es gab nur Aubergine
und dazu ‘ne Reisterrine.
Gab nicht mal ’ne Mandarine
oder eine Klementine,
wenn schon keine Apfelsine.

So was nennen die Kantine?,
schimpften sieben Pinguine,
zogen ab mit finstrer Miene.
Setzt sich eine kleine Biene
summend auf die Reisterrine.