Gedicht des Monats August

Ich bin es

Ein Knacken am Boden.
Wer ist da?
Ich bin es, der Wald.

Ein Huschen im Laub.
Wer ist da?
Ich bin es, der Wald.

Ein Ächzen im Holz.
Wer ist da?
Ich bin es, der Wald.

Ein Rauschen in Blättern.
Wer ist da?
Ich bin es, der Wald.

Und ich bin
Maus und Vogel
und Fuchs und Reh.

Ich bin
Wind und Sonne
und Wasser und Luft.

Ich bin es, der Wald,
der nach dir ruft.

Gedicht des Monats April

Streichelkatze

Wenn meine Katze ins Zimmer kommt,
wo ich für die Schule lerne,
dann legt sie zum Streicheln sich gerne
in äußerste Armlängenferne.

Und wenn sie nachts auf die Bettdecke springt,
unter der ich grad einschlafen will,
dann legt sie zum Kraulen sich schnurrkatzenstill
in äußerste Armlängenferne.

Meine Katze will volle Aufmerksamkeit,
nicht, dass ich schlaf oder lerne.
Dann träumt sie sich fort unter meiner Wärme
und verliert sich aus Raum und Zeit.

Gedicht des Monats März

Ich werde

Ich werde durch finstere Höhlen schwimmen,
die steilsten Achttausender-Berge erklimmen.

Ich werde auf Tigern durch Dschungel reiten,
mit dem Fallschirm aus schwindelnden Höhen gleiten.

Ich werde im U-Boot zum Meeresgrund tauchen,
doch ganz ehrlich –
           bis dahin möcht ich noch sehr lange brauchen.