Die 100plus Besten der Kinderlyrik

Nun gibt es sie: eine sorgfältig entwickelte Liste der besten Gedichtbücher. Entstanden im Haus der Poesie in Berlin und an der ebenfalls in Berlin ansässigen Humanistischen Universität haben Sandra Niebuhr und Karla Montasser 100 lieferbare Lyrikbände für Kinder und Jugendliche ausgewählt, versammelt und in 24 verschiedene Kategorien sortiert. Die wunderbare und gut überschaubare Liste trägt den Titel „Die 100plus Lyrikbände für Klein und Groß“. In dem Wort „plus“ steckt die Absicht, fortlaufend neue Gedichtbücher zu ergänzen und die Liste auf Dauer à jour zu halten.

 

Ab sofort ersetzt diese Liste meine eigene auf dieser Website. Wer den Link HIER oder – dauerhaft – oben rechts auf dieser Seite anklickt, kommt direkt hin.

Gedicht des Monats Dezember

Strandmuscheln

Hast du die tuschelnden Muscheln gesehen,
so ganz alte Truscheln mit offenen Guscheln,
wie sie durch die Bartbuscheln nuscheln
beim Duscheln
in lauwarm wuschelnden
Kaulquuppelpfuscheln?
Echt miese Luscheln,
die alten Muscheln.

Dichterfest im Münchner Lyrik Kabinett

Ein großes Fest: Die jüngste Ausgabe der Zeitschrift DAS GEDICHT ist da. Und standesgemäß wurde ihr Erscheinen im Münchner Lyrik Kabinett in der Amalienstraße gefeiert. Mit vollem Haus und vielen Dichterinnen und Dichtern, die ihre eigenen Texte und Verse anderer Autoren oder Autorinnen vortrugen. Das wieder einmal mehr als 200 Seiten starke Heft versammelt rund 220 Gedichte zum Thema „Menschlichkeit. Die Poesie der Nähe“, darunter 30 Gedichte für Kinder. Eine höchst empfehlenswerte Jahreslese, in der viele namhafte Dichter, aber auch zahlreiche interessante Neuentdeckungen zu finden sind. Herausgegeben hat Anton G. Leitner das neue Heft zusammen mit dem in Wien lebenden Paul-Henry Campbell. Der Kindergedichtteil, den es nun schon zum neunten Mal gibt, lag wieder in meiner Hand. Wer mehr über die Präsentation des neuen Hefts im Lyrik Kabinett erfahren möchte, muss einfach nur HIER klicken.

Nix „Dunkel war’s …“ – in Kiel wird Licht

In Kiel gibt es gerade eine kleine Ausstellung – man könnte eigentlich auch sagen: eine große Ausstellung, denn sie geht über einige hundert Meter und auf zwei Straßenseiten – im südlichen Teil der Holtenauer Straße, der großen Einkaufsmeile der Stadt, da wo Hugendubel ist, der dm-Markt, das surfhouse, das Jo Jo oder die Ansgar-Apotheke. Und alle haben sie ein Bild aus dem Buch „Dunkel war’s, der Mond schien helle …“ in der korrekten Reihenfolge im Schaufenster stehen oder hängen, sodass man die Holtenauer wie in einer Galerie hoch- und runtergehen kann. Und dazu gibt es beim Hugendubel ein ganzes Schaufenster mit dem Buch, den Bildern und Texten. Warum in Kiel? Weil der großartige Künstler und Illustrator Jens Rassmus dort lebt und die Stadt ihn und unser gemeinsames Buch prächtig feiert. Wie schön, dass Kiel so etwas für ihren großen Sohn tut und so viele Geschäfte mitmachen. Initiiert hat das Ganze die Interessengemeinschaft „die holtenauer“. Gefördert wurden die „Bilderbuchpfade“ sowie zwei Lesungen im Foyer des Kieler Stadttheaters am 8. November durch Mittel aus dem Cultural Pearl Budget des Kieler Dezernats für Bildung, Jugend, Kultur und Kreative Stadt. Glückliches Kiel. Die schöne Bilderschau endet leider schon am 10. November.

Gedicht des Monats November

Der winzige Mann

Es war einmal ein Mann,
der kam an gar nichts dran.

Er war ganz winzig klein,
so winzig wie ein Stein.

Er passte in das Haus
von einer Gartenmaus.

Da steht der Mann jetzt drin
und reckt sich her und hin.

Der winzig kleine Mann
kommt nicht ans Türschloss dran.