Hanna Johansen, die wunderbare Erzählerin, die in Bremen geboren wurde und seit 1972 in Kilchberg am Zürichsee lebte und arbeitete, ist am 25. April nach langer Krankheit gestorben. Sie hat auch Gedichte geschrieben – eines war gerade Abituraufgabe in NRW (erschienen in der Nummer 24 der Zeitschrift DAS GEDICHT zum Thema „Heimat“). Und ihr letztes Herzensprojekt war ein Band mit ihren gesammelten Kindergedichten. Die gleiche Idee schwebte auch mir schon lange vor: ein Buch mit all ihren großartig um die Ecke gedachten Versen herausgeben. Gesagt, getan. Im letzten Herbst ist das Buch mit dem Titel „Alphabet der Träume“ bei dtv in der Reihe Hanser erschienen – mit den Bildern ihrer Wunschillustratorin Rotraut Susanne Berner. Was für eine Freude in all der Trauer, ihr dieses Buch mit auf die letzte Reise geben zu dürfen. Sie hat es geliebt.
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Neuer Kindergedichtband kommt im November
Mein neuer Gedichtband für Kinder ist fertig und wird im November wie gewohnt beim Elif Verlag in Nettetal erscheinen. Es ist wunderbar, den erfolgreichen Verleger, Dichter und Autor Dincer Gücyeter wieder an meiner Seite zu wissen. Das Buch wird 56 Gedichte enthalten und einen Umfang von 96 Textseiten haben. Für mich schließt der neue Band mit dem Titel „Der Name des Glücks“ unmittelbar an die Sammlung „Die Muße der Mäuse“ an, die ich 2018 bei Elif verlegt habe, und zeigt, wie sich mein Schreiben für Kinder in den letzten fünf Jahren fortentwickelt hat. Wobei sich in dem Band auch einige Texte finden, die schon vor der „Muße“ angedacht waren, aber jetzt erst ihre endgültige Form gefunden haben. Das Cover und die Innenillustrationen werden wieder von Manfred Schlüter gestaltet sein, der auch „Die Muße der Mäuse“ und den Band „Mäusekino“ (2020) gestaltet hat. Wir sind ein perfektes Team.
Eiskönig in Wien
„Der kleine Eiskönig“ ist da! In der STUBE in Wien wurde das hervorragend gedruckte Buch, das inzwischen ausgeliefert und überall zu kaufen ist, am 2. Februar vorgestellt. Heidi Lexe moderierte klug und empathisch den Abend und stellte Linda Wolfsgruber als Illustratorin und mir viele Fragen zu unserer Arbeit, zum poetischen Ausdruck in der Sprache und in den Bildern sowie zur Entstehungsgeschichte des Buches. Meine anschließende Lesung vor den gezeigten Bildern von Linda zog das Publikum in Bann, wie wir in den vielen angeregten Gesprächen danach feststellen konnten. Gefreut habe ich mich, unter den über 60 Gästen die Wiener Dichterkollegen Georg Bydlinski, Christian Futscher, Michael Hammerschmid, Gerald Jatzek und Michael Roher sowie Franz Lettner von der großartigen Fachzeitschrift „1001 Buch“ wiederzusehen. Ein besonderer Dank gilt natürlich auch Vermes-Verleger Ferdinand Auhser, der unser Buch überhaupt möglich gemacht hat, und Pia Gsellmann, die im Verlag die Pressarbeit betreut und die Vorbereitungen für die Präsentation in der STUBE koordiniert hat.
„Der kleine Eiskönig“ konnte über so ein großes Fest im Wiener Lichterglanz nur staunen.




Fotos: Pia Gsellmann, Hanne Gutzschhahn
Das Jahr beginnt mit einem neuen Bilderbuch
Hier ist das Cover vom neuen Buch! „Der kleine Eiskönig“ heißt der Titel. Ich bin so glücklich über die Zusammenarbeit mit Linda Wolfsgruber. Wer sollte diese Geschichte illustrieren? Ich hatte nie die zündende Idee. Dann kam vor zwei Jahren eine Einladung zu einem Schreibseminar in Oberndorf an der Melk. Nachdem ich den angehenden Autorinnen und Autoren dort die Geschichte vorgetragen hatte, fuhr ich mit meiner alten Freundin Natalie Tornai, die mich zu dem Seminar eingeladen hatte und eine der besten Lektorinnen und Programmmacherinnen Deutschlands ist (Residenz, Boje, Bloomsbury), weiter nach Wien. Und unterwegs gingen wir zusammen mögliche Illustratorinnen oder Illustratoren für die Geschichte durch. Plötzlich fiel der Name Wolfsgruber. Ich hatte vor vielen Jahren in meiner eigenen Verlagszeit mit ihr gearbeitet und wusste sofort, das ist sie! Ich schickte ihr die Geschichte und sie verliebte sich gleich beim ersten Lesen in den Text. Denn Linda liebt wie ich Geschichten, die im Kopf spielen, in der Phantasie, Geschichten, die wenig Handlung haben, aber von wunderbaren, magischen Bildern leben. Es war nicht einfach, für so eine stille Geschichte einen Verlag zu finden. Aber wieder hatte Natalie Tornai die Lösung: Das Buch erscheint nun bei Vermes in Tulln, denn dort baut sie gerade eine kleine Reihe mit literarisch-poetischen und künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Büchern auf. Und „Der kleine Eiskönig“ ist im Startprogramm die Nummer 1. Am 2. Februar wird unser Buch in der STUBE in Wien präsentiert!
Mehr als 200 übersetzte Bücher
Gänzlich unbemerkt habe ich kürzlich mein 200. Buch übersetzt. Es war das Bilderbuch „The Thingity-Jig“ von Kathleen Doherty und Kristyna Litten, das in Deutschland im nächsten Jahr bei Thienemann unter dem Titel „Das Dingsdibum-Ding“ erscheinen wird. Es ist ein ganz besonders witziges Buch, das mir da als Jubiläums-Band auf den Schreibtisch flatterte. Inzwischen habe ich schon zwei weitere Bilderbücher ins Deutsche übertragen und sitze gerade am neuen Roman von meinem „Hausautor“ Kevin Brooks. Von ihm ist „The Long Road“ meine 28. Übersetzung. Als deutscher Erscheinungstermin ist bei dtv der Herbst 2023 vorgesehen. Das allererste Buch, das ich übersetzen durfte, war 1985 der Band „Der Elefant und die Blume“ von meinem englischen Dichterkollegen Brian Patten. Nach 18 weiteren, zumeist schmaleren Bänden während meiner Verlagszeit – darunter Bücher von Ted Hughes, Roald Dahl, Charles Simic, Peter Sis und dem leider viel zu früh verstorbenen Michael Dorris – habe ich 2001 die Lust am Übersetzen zum Hauptberuf gemacht. Viele Bücher waren für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, drei Bücher wurden mit dem Preis ausgezeichnet. Und für das übersetzerische Gesamtwerk gab es 2018 den Sonderpreis.