Doppelte Ehrung

Wie oft habe ich mich geärgert, dass der Roman „Ich weiß, heute Nacht werde ich träumen“ des australischen Autors Steven Herrick von der Jugendbuchkritik kaum beachtet wurde. Aber jetzt wird das von mir übersetzte und 2018 bei Thienemann erschienene Buch gleich zwei Mal groß geehrt – zum einen mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2019, der am 23. Mai in Hamburg verliehen wird, und nun auch noch mit einer Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2019, der im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse ansteht. Wie schön, dass der in Versen erzählte Roman doch noch eine solche Beachtung findet. Das Beeindruckende an dem Buch ist, wie die versbedingte Verdichtung der Sprache und der Szenen eine beeindruckende und nachhaltige Bildkraft hervorruft, sodass einem das Geschehen und die Empfindungen der Menschen im australischen Outback der 1960er Jahre absolut vor Augen stehen und auf spannende Weise nachvollziehbar werden. Unbedingt lesenswert!

Wie Kindergedichte entstehen

Bild von Sabine Kranz aus „Sieben Ziegen fliegen durch die Nacht“

Ein Werkstattbericht zu der Frage, wie meine Kindergedichte entstehen, ist gerade beim Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) im „Leseforum“ online gegangen. Der Bericht trägt den Titel „Vom weißen Pferd auf dem Ball im All“ und zeigt an diversen Gedichtbeispielen, wie ich meine Texte erfinde und was mir bei der Arbeit wichtig ist. Nachzulesen ist der Aufsatz in der aktuellen Ausgabe 2019/1 zum Thema „Räume der Poesie“. www.leseforum.ch

Ein unartiges Kind voller Ideen und Einfälle

Endlich da! Für das versfest Berlin, das erste internationale Kinderlyrikfestival im März 2017, hatte ich die gereimte Bilderbuchgeschichte „Ausreden Ausreden“ von Anoushka Ravishankar aus dem indischen Englisch übersetzt. Auf der Kinderbuchmesse in Bologna einen Monat später entschloss sich die Verlegerin des Wuppertaler Peter Hammer Verlags, Monika Bilstein, spontan, die Geschichte mit neuen Illustrationen in ihr Programm zu nehmen. Monika Bilstein schlug mir als Illustratorin Susanne Straßer vor. Ein Glücksfall, denn ich hatte schon immer ein Buch mit ihr machen wollen – und Susanne wohnt in München fast um die Ecke. Jetzt ist der Band erschienen. Ein wunderbares Buch in Versen über einen Jungen, der sich wünscht, einmal nicht das unartige Kind zu sein, dem immer Sachen passieren. Doch dann passieren sie eben doch. Und es gelingt ihm wieder nicht, ein braves Kind zu sein. Aber dafür ist er der wunderbarste und fantasiereichste Träumer, der selbst in seinen Entschuldigungen gegenüber den Erwachsenen immer neue verrückte Dinge ersinnt. Wenn es nur mehr solcher unangepasster Kinder voller Ideen und Einfälle gäbe! Wer mehr über Susanne Straßer wissen möchte, findet ihre Website hier.

Portrait im BR2-Kulturjournal

Am Sonntag, den 13. Januar lief ein sehr schönes Portrait über mich im Kulturjournal von BR2. Aus einem zweistündigen Gespräch über meine Arbeit als Kinderlyriker und Übersetzer hat Astrid Mayerle einen gelungenen Zwanzigminuten-Beitrag gemacht, der einen interessanten Einblick in meine Arbeit und meine literarischen Überzeugungen gibt. Wer nicht in Bayern wohnt oder aus anderen Gründen die Sendung am Sonntagabend nicht hören konnte, der findet den Podcast hier.