Leipziger Lesekompass für Kevin Brooks

Auf der Leipziger Buchmesse wurde Kevin Brooks‘ Kurznovelle „Finbar Black. Der falsche Deal“ mit dem Leipziger Leselotsen in der Kategorie Jugendbuch ausgezeichnet. Die Jury-Begründung lautete: „Einfache Lektüren sind echte Mangelware und kommen meist eher pädagogisch daher. Hier wird auf wenigen Seiten ein schlüssiger Spannungsbogen konstruiert, der bis zum überraschenden Ende trägt. Und ganz nebenbei werden auch Themen wie der Generationenkonflikt oder zeitlose Werte aufgegriffen. Vielleicht bekommt der eine oder andere da lesetechnisch oder literarisch den Fuß in die Tür.“ Mehr zum Leipziger Leselotsen 2018 findet sich hier. Die von mir übersetzte Brooks-Erzählung erschien bei dtv zunächst als eBook und 2017 als Buch.

Und noch mal die „Besten 7“

Gerade – in Februar – stand erst das wunderschöne Buch „Wie ein springender Delfin“ von Malcolm Lowry auf der Liste der „Besten 7“ – einer meiner absoluten Lieblinge unter den Büchern, die ich in 17 Jahren übersetzt habe. Und schon ist auf der März-Liste ein weiteres von mir übersetztes Buch zu finden: Steven Herricks Versroman „Ich weiß, heute Nacht werde ich träumen“. Der australische Autor Herrick ist ein Meister des poetisch dichten Erzählens. Das hat er bereits mit dem Vorgängerroman „Wir beide wussten, es war passiert“ bewiesen, der im April 2016 ebenfalls unter den „Besten 7“ war und im selben Jahr auch als Buch des Monats September der Volkacher Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet wurde. Beide Bücher von Steven Herrick sind bei Thienemann erschienen.

Hier geht es zur Webseite.

Gedicht des Monats März

Wellenrauschen

Nordseewellenrauschen
Wordreenellensauschen
Sordneerellenwauschen
Rordweesellennauschen

Wusch!

Wellennordseerauschen
Nellenwordreesauschen
Rellensordneewauschen
Sellenrordweenauschen

Husch!

Rauschenwellennordsee
Sauschennellenwordree
Nauschensellenrordwee
Wauschenrellensordnee

Rusch!

Nordenseeschenrauwell
Sordenneeschenwaurell
Wordenreeschennausell
Rordenweeschensaunell

Dusch!
Alles nass!

Ein Delfin unter den Besten 7

Große Freude. Im Februar steht der Roman „Wie ein springender Delfin“ von Mark Lowery auf der Liste der „Besten 7 für junge Leser“. Es ist eines meiner Lieblingsbücher unter denen, die ich in den letzten Jahren übersetzt habe. Und es ist ein Glück, dass Christiane Steen, die das rotfuchs-Programm bei Rowohlt leitet, diesen Titel entdeckt hat, der in Deutschland noch vor der englischen Originalausgabe erschienen ist. Die „Besten 7“ werden jeden Monat von einer 29-köpfigen Jury aus den aktuellen Kinder- und Jugendbuch-Neuerscheinungen für den Deutschlandfunk ausgewählt.

Der Roboter flieht

Wilde_InselAls im letzten Herbst in Deutschland der erste Roman des wunderbaren amerikanischen Bilderbuchautors und -zeichners Peter Brown unter dem Titel „Das Wunder der wilden Insel“ (Originaltitel: „The Wild Robot“) erschien, gab es viele gute Besprechungen. Doch es mischte sich auch Kritik über den Schluss des Buches darunter, weil die Geschichte so traurig endet. Mayara (12) vom Lehmcool-Leseclub der Buchhandlung Lehmkuhl in München Schwabing schrieb zum Beispiel: „Die Geschichte hat mich wirklich bewegt. Leider hat mir das Ende des Buches überhaupt nicht gefallen, ich finde, es passt einfach nicht zu der berührenden restlichen Erzählung. Abgesehen davon würde ich Das Wunder der wilden Insel zu meinen Lieblingsbüchern zählen. Note 1-.“ Was Mayara und andere Leser nicht wissen konnten: Peter Brown hat die Geschichte weitererzählt, sodass in den USA in diesem Frühjahr unter dem Titel „The Wild Robot Escapes“ ein Folgeband herauskommt. Das heißt, der traurige Schluss des ersten Bandes war nur ein Cliffhanger. Die Roboterfrau Roz bleibt stark und entkommt den Technokraten der Roboterfabrik. Nun bleibt nur zu hoffen, dass der deutsche Verlag cbj auch Band 2 verlegt und mir möglichst bald den Übersetzungsauftrag gibt, damit die Leser nicht zu lange auf die Fortsetzung warten müssen.