Gedicht des Monats Januar

Nele

Alles, was ich gerne tue:
morgens schlafen. Bitte Ruhe!
Schule schwänzen, Fahrrad fahren,
Nele zupfen an den Haaren.
Pommes essen mit viel Ketchup,
Tore machen für den Bolzclub.
Heimlich Online-Spiele spielen,
zwischendurch nach Nele schielen.
Fletsche bauen und mit schießen,
einfach faul den Tag genießen.
Eiskrem schlecken, Schoko, Erdbeer,
Haselnuss mag Nele noch mehr.
Zettel schreiben, knüllen, werfen,
Klingelstreiche, Leute nerven.
Abends unterm Bettzelt liegen,
Gänsehaut vom Lesen kriegen.
Und wenn finster alles ruht,
träumen, was wohl Nele tut.

Gedicht des Monats Dezember

Abzählreim

Eene mene mu,
der Weihnachtsmann bist du.
Eene mene mau,
oder seine Frau.
Eene mene mitten,
komm schnell mit dem Schlitten.
Eene mene menke,
bring mir die Geschenke.
Eene mene mumpatsch,
schenk mir keinen Klumpatsch.
Eene mene mu,
der Weihnachtsmann bist du.

Gedicht des Monats November

Tabellenführer

Die Spieler vom FC Bayern,
die lassen den Ball nur eiern.

Die Spieler vom HSV,
die spiel’n wie die letzte Sau.

Die Spieler vom BVB
liegen faul auf dem Kanapee.

Den Spielern von Schalke 04
fehlt einfach der Biss und die Gier.

Bei den Spielern des FC Augsburgs
ist jedes Spiel der Totalmurks.

Die Spielvereinigung Fürth
hat noch nie einen Ball berührt.

Bei Bayer in Leverkusen
kann kein Spieler den andern verknusen.

Die Spieler bei Werder Bremen,
die sollten sich lieber was schämen.

Bei den Spielern von Herta Berlin
ist der Ball nur im eignen Tor drin.

Die Spieler von Mainz 05,
die ernten nur Schmach und Schimpf.

Die Spieler des FC Darmstadt,
die sehen nicht, wer den Ball hat.

Die Spieler von RB Leipzig,
die haben echt keinen Durchblick.

Doch der FC Bad Doberan
führt die Bundesliga bald an.*

*So endete das Gedicht beim Workshop in Heiligendamm, das zu Bad Doberan gehört. Für alle, die nicht in Bad Doberan und Umgebung leben, habe ich einen Alternativvorschlag gemacht:

Aber wir auf dem Bolzplatz zu Haus
putzen alle anderen aus.

Gedicht des Monats Oktober

Schlaflied

Abends, wenn ich schlafen geh,
fährt ein roter LKW
übers Laken, weiß wie Schnee,
bis ich mich im Bett umdreh
und dort etwas andres seh
hinter meinem großen Zeh.

Abends, wenn mein großer Zeh
übers Laken fährt wie Schnee,
schläft mein roter LKW,
bis ich mich im Schweiß umseh,
mich in meinem Bett verdreh
und ganz leise flüstre: Geh.

Abends, wenn ein Laken Schnee
schläft in meinem LKW
und ich meinen Zeh umdreh,
wird mein Bett rot und ich geh,
weil ich nichts mehr richtig seh,
trink ein Glas Kamillentee.

[geänderte Neufassung]

Gedicht des Monats September

Das Lachen

Einmal ging ich
zum Lachen,
klingelte an seiner Tür.

Hallo, Lachen,
möcht gern was machen.
Komm raus mit mir.

Wie wär’s mit
Lachtränenlachen lachen,
fragte das Lachen.

Bis alle aufwachen?
sagt‘ ich zum Lachen.
Alter, das machen wir!