Eiskönig in Wien

„Der kleine Eiskönig“ ist da! In der STUBE in Wien wurde das hervorragend gedruckte Buch, das inzwischen ausgeliefert und überall zu kaufen ist, am 2. Februar vorgestellt. Heidi Lexe moderierte klug und empathisch den Abend und stellte Linda Wolfsgruber als Illustratorin und mir viele Fragen zu unserer Arbeit, zum poetischen Ausdruck in der Sprache und in den Bildern sowie zur Entstehungsgeschichte des Buches. Meine anschließende Lesung vor den gezeigten Bildern von Linda zog das Publikum in Bann, wie wir in den vielen angeregten Gesprächen danach feststellen konnten. Gefreut habe ich mich, unter den über 60 Gästen die Wiener Dichterkollegen Georg Bydlinski, Christian Futscher, Michael Hammerschmid, Gerald Jatzek und Michael Roher sowie Franz Lettner von der großartigen Fachzeitschrift „1001 Buch“ wiederzusehen. Ein besonderer Dank gilt natürlich auch Vermes-Verleger Ferdinand Auhser, der unser Buch überhaupt möglich gemacht hat, und Pia Gsellmann, die im Verlag die Pressarbeit betreut und die Vorbereitungen für die Präsentation in der STUBE koordiniert hat.
„Der kleine Eiskönig“ konnte über so ein großes Fest im Wiener Lichterglanz nur staunen.

Fotos: Pia Gsellmann, Hanne Gutzschhahn

Das Jahr beginnt mit einem neuen Bilderbuch

Hier ist das Cover vom neuen Buch! „Der kleine Eiskönig“ heißt der Titel. Ich bin so glücklich über die Zusammenarbeit mit Linda Wolfsgruber. Wer sollte diese Geschichte illustrieren? Ich hatte nie die zündende Idee. Dann kam vor zwei Jahren eine Einladung zu einem Schreibseminar in Oberndorf an der Melk. Nachdem ich den angehenden Autorinnen und Autoren dort die Geschichte vorgetragen hatte, fuhr ich mit meiner alten Freundin Natalie Tornai, die mich zu dem Seminar eingeladen hatte und eine der besten Lektorinnen und Programmmacherinnen Deutschlands ist (Residenz, Boje, Bloomsbury), weiter nach Wien. Und unterwegs gingen wir zusammen mögliche Illustratorinnen oder Illustratoren für die Geschichte durch. Plötzlich fiel der Name Wolfsgruber. Ich hatte vor vielen Jahren in meiner eigenen Verlagszeit mit ihr gearbeitet und wusste sofort, das ist sie! Ich schickte ihr die Geschichte und sie verliebte sich gleich beim ersten Lesen in den Text. Denn Linda liebt wie ich Geschichten, die im Kopf spielen, in der Phantasie, Geschichten, die wenig Handlung haben, aber von wunderbaren, magischen Bildern leben. Es war nicht einfach, für so eine stille Geschichte einen Verlag zu finden. Aber wieder hatte Natalie Tornai die Lösung: Das Buch erscheint nun bei Vermes in Tulln, denn dort baut sie gerade eine kleine Reihe mit literarisch-poetischen und künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Büchern auf. Und „Der kleine Eiskönig“ ist im Startprogramm die Nummer 1. Am 2. Februar wird unser Buch in der STUBE in Wien präsentiert!

Mehr als 200 übersetzte Bücher

Gänzlich unbemerkt habe ich kürzlich mein 200. Buch übersetzt. Es war das Bilderbuch „The Thingity-Jig“ von Kathleen Doherty und Kristyna Litten, das in Deutschland im nächsten Jahr bei Thienemann unter dem TitelDas Dingsdibum-Ding“ erscheinen wird. Es ist ein ganz besonders witziges Buch, das mir da als Jubiläums-Band auf den Schreibtisch flatterte. Inzwischen habe ich schon zwei weitere Bilderbücher ins Deutsche übertragen und sitze gerade am neuen Roman von meinem „Hausautor“ Kevin Brooks. Von ihm ist „The Long Road“ meine 28. Übersetzung. Als deutscher Erscheinungstermin ist bei dtv der Herbst 2023 vorgesehen. Das allererste Buch, das ich übersetzen durfte, war 1985 der Band „Der Elefant und die Blume“ von meinem englischen Dichterkollegen Brian Patten. Nach 18 weiteren, zumeist schmaleren Bänden während meiner Verlagszeit – darunter Bücher von Ted Hughes, Roald Dahl, Charles Simic, Peter Sis und dem leider viel zu früh verstorbenen Michael Dorris – habe ich 2001 die Lust am Übersetzen zum Hauptberuf gemacht. Viele Bücher waren für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, drei Bücher wurden mit dem Preis ausgezeichnet. Und für das übersetzerische Gesamtwerk gab es 2018 den Sonderpreis.

„ABC der Träume“ ist im Dezember das Buch des Monats

Der von mir herausgegebene Band „Alphabet der Träume“ mit den gesammelten Gedichten von Hanna Johansen, illustriert von Rotraut Susanne Berner, wird von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach im Dezember als Buch des Monats in der Kategorie Kinderbuch ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es zu dem in der Reihe Hanser bei dtv erschienenen Buch: „Von gruseligen Träumen, merkwürdigen Gestalten wie dem Brillenbär oder dem Drachen Zizhonosaurus Dong handeln die Gedichte von Hanna Johansen: raffiniert, spielerisch und dabei mit gruseligen und auch humorvollen Wendungen. Begleitet werden die Gedichte von fantasievollen und farbenfrohen Illustrationen, die mit dem Text spielen und den Traumgestalten allerlei erlauben. Eine wunderbare Sammlung von Gedichten, die neben Nervenkitzel nicht nur den Kindern ein Lachen entlocken!“ Autorin, Illustratorin, Herausgeber und Verlag freuen sich, dass dieser Kinderlyrikband von der Volkacher Akademie ausgezeichnet wurde.

Neuer Kinderkalender mit tollen Gedichten

Der altbewährte „Kinderkalender“, den die Internationale Jugendbibliothek in München nun schon seit fast endloser Zeit Jahr um Jahr herausgibt, erscheint ab dem Jahrgang 2023 im Frankfurter Moritz Verlag. Und der neue Kalender ist wieder sehr schön und vielseitig geworden – mit Gedichten aus Portugal, aus der Ukraine, aus China, Italien, Slowenien, aus Frankreich, England, den Niederlanden und Deutschland, um hier nur einige Sprachregionen zu nennen. Woche für Woche gibt es ein neues Gedicht auf Deutsch und in der Originalsprache, jedes wunderbar illustriert von einer Künstlerin oder einem Künstler aus dem jeweiligen Land – insgesamt 53 Texte. Alle englischsprachigen Gedichte durfte zum ersten Mal ich für den „Kinderkalender“ ins Deutsche übertragen.