Am 18. Mai wurde im Kulturzentrum der burgenländischen Hauptstadt Eisenstadt mit einem Festakt der Österreichische Kinder- und Jugendbuchpreis 2015 verliehen. Neben den vier Preisbüchern wurden auch die zehn Bücher der sogenannten Kollektion – einer Art Auswahlliste – zum Preis gefeiert, darunter das im Münchner Verlag arsEdition erschienene Buch „Die Tränen des Kamels“. Weil die bekannte, aus Südtirol stammende Illustratorin Linda Wolfsgruber in Wien lebt und somit einen eindeutigen Österreich-Bezug aufzuweisen hat, der zum Preis und zur Kollektion berechtigt, gab es in Eisenstadt eine wunderbare Begegnung des Autors Griffin Ondaatje (dem Sohn des berühmten kanadischen Schriftstellers Michael Ondaatje) mit seiner Illustratorin und seinem deutschen Übersetzer. Der Preis wurde vom österreichischen Kunst- und Kulturminister Josef Ostermayer überreicht, der am Abend auch zu einem gemeinsamen Festessen mit allen Preisträgern an den Neusiedler See lud. Das Foto von der Verleihung zeigt v. r. n. l.: Minister Josef Ostermayer, Linda Wolfsgruber, Griffin Ondaatje, mich und Henrike Blum (vom Verlag).
Archiv der Kategorie: Neuigkeiten
Nonsens kommt auch auf CD
Die größte Freude auf der Kinderbuchmesse in Bologna: Ulrich Maske, Chef des Verlags Jumbo Medien in Hamburg, hat wie in alten Zeiten ganz spontan im Gespräch mit cbj-Verleger Jürgen Weidenbach und mir entschieden, eine Hörfassung der Nonsens-Anthologie „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“ zu veröffentlichen, die parallel zum Buch erscheinen wird. In der letzten Woche habe ich in Hamburg auch selbst einige der 154 Gedichte des Buches eingesprochen.
Michael Roher im Lyrik-Blog
Am 10. Mai präsentiere ich nach Peter Maiwald (März) und Yaak Karsunke (April) den österreichischen Lyriker, Bilderbuchautor und Illustrator Michael Roher mit vier unveröffentlichten Kindergedichten im Lyrikblog der Zeitschrift „Das Gedicht“. Es lohnt sich also, wieder mal unter www.dasgedichtblog.de nachzuschauen. Wobei der Blog von Anton G. Leitner neben meiner Kinderlyrik-Rubrik auch sonst viel Spannendes in Sachen Gedichte zu bieten hat.
Kindergedichte im Blog
Es ist soweit: Seit dem 10. März stehen nun endlich die ersten Kindergedichte im Blog der Lyrikzeitschrift „Das Gedicht“ (www.dasgedichtblog.de). In der ersten Folge stelle ich fünf Gedichte des wunderbaren Lyrikers Peter Maiwald vor, der leider 2008 im Alter von 62 Jahren starb. Seine Witwe Adrienne Maiwald hat mir freundlicherweise eine Reihe noch unveröffentlichter Kindergedichte zur Verfügung gestellt, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Es lohnt sich, in den Blog zu schauen. Am 10. April gibt es dort übrigens die zweite Kindergedicht-Folge mit sechs unbekannten Texten von Yaak Karsunke, die eine echte Entdeckung sind.
Kleine Anleitung zum Lesen eines Schweine-Tagebuchs
Zu den amazon-Stimmen über Emer Stamps Kinderbuch „Das unwahrscheinlich geheime Tagebuch vom kleinen Schwein“, das bei Boje erschienen ist und von mir übersetzt wurde.
Nein, SCHWEIN gehört nicht zu den hochbegabten Kindern, auch wenn man das vielleicht vermuten könnte. Ein Schwein, das Tagebuch schreibt – alle Achtung. Aber natürlich schreibt es kein gepflegtes Grundschuldeutsch, wie das viele bei amazon von ihm zu erwarten scheinen. Es schreibt Schweine-Deutsch, ein bisschen so, wie ihm die Schweineschnauze gewachsen ist. SCHWEIN macht all die Fehler, die nur ganz dumme Kinder auch ins Schulheft schreiben. Es sagt: „Ich, das erste Schwein, wo Tagebuch schreibt.“ Es sagt auch: „mein bestester Freund ENTE“. Ich weiß ja nicht, liebe Supereltern, ob ihr mal in euer altes Tagebuch aus Kindertagen geschaut habt, wie viele Fehler da drinstehen. Und wieso verlangt ihr dann, dass Das unwahrscheinlich geheime Tagebuch vom kleinen Schwein makellos zu sein hat? Warum verderbt ihr euren tollen Kindern die Freude, klüger zu sein als SCHWEIN. Schließlich wissen sie ja sicher auch, dass man nie und nimmer zum Pluto fliegen kann – was SCHWEIN nicht weiß. Aber witzig ist es doch trotzdem, was es sich in seinem kleinen naiven Köpfchen alles ausmalt, um bloß nicht geschlachtet zu werden. Oder können eure Kinder etwa nicht bei der schlingernden Flucht über Wege und Wiesen lachen, die das arme kleine Schwein in seiner Trakete hinlegt. Dann habt ihr ihnen offenbar jedweden Kinderwitz untersagt, was wirklich schade wäre. Aber pupsen darf SCHWEIN bei euch ja auch nicht, weil das Fäkalsprache ist. Ich weiß schon, ma
nche Kinder lernen heute bereits in der Kita Chinesisch, um im späteren Leben Karriere zu machen. Doch wer will denn solche immerzu lernende Lemminge, die nie ein dummes Glücks-SCHWEIN lieben durften, das sein Fluchtfahrzeug mit Windkraft (großen Stinkern!) auf Tempo bringt, nur in der Schule wahrscheinlich schlechte Noten bekäme. Seid mal ein bisschen tolerant gegenüber denen, die nicht als Intelligenzbestien geboren wurden. Und zeigt euren Kindern, wie liebenswert auch ein DUMMES SCHWEIN sein kann, das nicht richtig Deutsch kann, aber viele verrückte Geschichten zu erzählen weiß, die ganze Aufsatzhefte füllen könnten, dort, wo die meisten Kinder es mit ihrer Phantasie gerade mal auf eine schlappe Seite bringen.