Gedicht des Monats Februar

So viele Tiere

Die Bären, die Elefanten,
die Löwen, Kamele,
die Walrösser, Tiger,
die Krokodile und Wale,
Giraffen, Dromedare,
die Pinguine, die Wölfe,
und Zebras und Strauße.

Die Schafe, die Hunde
und Rehe und Hasen,
die Ziegen, die Füchse,
die Pferde und Katzen,
die Hühner, die Enten
und Kühe und Esel,
die Schweine, die Igel.

Die Eichhörnchen, Krebse,
und Frösche und Fliegen,
die Käfer, die Regenwürmer,
Eidechsen, Heuschrecken,
Spatzen und Hamster,
die Bienen, die Mäuse,
die Ameisen, Spinnen.

Und du?
Wer bist du?

Gedicht des Monats Januar

Eine Stunde

An den frühen kalten Morgen
würd ich gern ‘ne Stunde borgen,
dass ich länger schlafen kann.

Gäb sie mittags auch zurück,
früher Schulfrei wär mein Glück,
dass ich Fußball spielen kann.

Gedicht des Monats Dezember

Absprung

Siebenzwanzig kleine Mäuse
hatten sechsundzwanzig kleine Läuse.
Eine Laus fiel aus dem Haar.
Welche Maus betroffen war,
war den Mäusen nicht ganz klar,
weil die Läuse sich versteckten
und aus keinem Fell sich reckten.

Gedichte von Kindern – ein Weihnachtsbeitrag im Blog

In verschiedenen Gedichte-Workshops in Berlin und in Heiligendamm an der Ostsee habe ich die jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen gebeten, mir Texte für eine Sonderausgabe der Blog-Reihe „Gedichte für Kinder“ zu schicken, in der ich nun schon seit März 2015 allmonatlich einen Autor vorstelle, der Kinderlyrik schreibt. Aus all diesen Zusendungen habe ich 14 Texte für den Weihnachtsbeitrag der Blog-Reihe ausgewählt. Die Idee, sie als Weihnachtsbeitrag zu präsentieren, kam mir, als ich plötzlich ein wunderschönes Christkindgedicht geschickt bekam.

Geschrieben wurden die Texte von Schülern der Klasse 5c in der Elizabeth-Shaw-Grundschule in Pankow, den Schülern der 4b in der Grundschule am Barbarossaplatz in Schöneberg und von einem Jungen aus Braunschweig, den ich an der Ostsee bei einem Workshop kennenlernte.

Die Gedichte gehen am 10. Dezember online. Am besten hier einfach auf den Link gehen: http://www.dasgedichtblog.de/category/lyrik/gedichte-fuer-kinder/

 

Ein guter Freund ist tot

(c) Jan-Eike Hornauer

(c) Jan-Eike Hornauer

Er war ein sehr guter Freund, einer mit dem man wunderbar Gedanken austauschen konnte. Nicht nur über Lyrik, aber darüber ganz im Besonderen. Erich Jooß starb am 28. Oktober völlig überraschend in seinem Haus, nachdem wir uns Tage zuvor noch auf dem Seminar in Benediktbeuern und bei der Lesung im Münchner Literaturhaus aus Anlass des 25jährigen Jubiläums der Zeitschrift „Das Gedicht“ gesehen hatten. Er war ein sanfter und einfühlsamer Begleiter meiner Texte, er war ein kluger Berater und ein äußerst engagierter Unterstützer, wenn es um die Sache des Kindergedichts ging. Unser fortwährendes Gespräch ist urplötzlich abgebrochen. Natürlich hätte es nie ein Ende finden sollen und doch ist mir, als fehlte so vieles, was ich ihm noch so gerne gesagt, was ich von ihm noch so gerne gehört und erfahren hätte. Ich fühle eine tiefe Trauer, wenn ich daran denke, wie er mir beim Abschied ein letztes Mal zuwinkte.