Der Tisch
Eine Schlange schlängelt sich
langsam hoch an einem Tisch,
beißt heraus das s dem Tich,
steht er da ganz wackelich,
aber dafür reimt er sich.
Doch die Schlange völlig schlapp
rutscht am Tischbein ab.
Der Tisch
Eine Schlange schlängelt sich
langsam hoch an einem Tisch,
beißt heraus das s dem Tich,
steht er da ganz wackelich,
aber dafür reimt er sich.
Doch die Schlange völlig schlapp
rutscht am Tischbein ab.
Nächtliche Geister
Nachts kommen Geister,
aschfahle Katzen
mit Glut in den Augen,
schmiegen sich an meinen Bauch.
Schweigsame Wächter
über das Dunkel,
schnurren sie leise,
dann langsam schlafen sie auch.
Gerade ist im Elif-Verlag unter dem Titel „Cinema“ eine großartige Anthologie erschienen mit Gedichten zum Thema Kino und Filme – die ganze Bandbreite von „Casablanca“ und „Charlie Chaplin“ bis zu „Batman“, „Jurassic Park“ und vielen anderen Highlights aus der Geschichte des Films. Ein geniales Buch mit 120 Gedichten von namhaften Autoren aus der gegenwärtigen Lyrikszene. Das Buch, herausgegeben von Wolfgang Schiffer und Elif-Verleger Dincer Gücyeter, liegt wunderbar in der Hand, hat ein perfektes Layout und ist mit sehr stimmigen Collagen von Stefan Heuer ausgestattet. Der großformatige Band mit 200 Seiten Umfang kostet nur 20 Euro. Ein absolutes Muss sowohl für Lyrik- als auch für Kino-Fans.
Die Sache mit den Tassen
Der Elefant hat nicht alle Tassen im Schrank.
Hat er ihn aus Versehen mit dem Rüssel gerammt?
Die Giraffe hat nicht alle Tassen im Schrank.
Hat sie welche ganz oben in die Bäume verbannt?
Der Panther hat nicht alle Tassen im Schrank.
Ist er deshalb hin und her durch den Käfig gerannt?
Und du und ich?
Wo sind all die Tassen?
Die Schränke sind leer.
Der Geschirrspüler voll.
Müssen wir wohl
aus der Kanne trinken.
Ein Werkstattbericht zu der Frage, wie meine Kindergedichte entstehen, ist gerade beim Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) im „Leseforum“ online gegangen. Der Bericht trägt den Titel „Vom weißen Pferd auf dem Ball im All“ und zeigt an diversen Gedichtbeispielen, wie ich meine Texte erfinde und was mir bei der Arbeit wichtig ist. Nachzulesen ist der Aufsatz in der aktuellen Ausgabe 2019/1 zum Thema „Räume der Poesie“. www.leseforum.ch