Autoren präsentierten in München Kindergedichte

So lautete das Motto einer dreitägigen Veranstaltung zur Kinderlyrik, die vom 29. April bis 1. Mai in München stattfand. Am Freitagabend diskutierten die Autoren Susan Kreller, Arne Rautenberg und ich sowie die Herausgeberin und Kritikerin Christine Knödler im Lyrik Kabinett in der Form eines literarischen Quartetts vier Gedichtbücher: Frantz Wittkamps Neuerscheinung „In die Wälder gegangen, einen Löwen gefangen“, Jürg Schubigers Band „Der Wind hat Geburtstag“, Shel Shilversteins posthum erschienene Sammlung „Einmal mit allem“ in der Übersetzung von Harry Rowohlt und das von Regina Kehn gestaltete Gedichtbuch „Das literarische Kaleidoskop“. Die Veranstaltung war bestens besucht und das erwachsene Publikum erfuhr viel über den Wert von Kinderlyrik in unserer Zeit. Am Sonntag lasen dann sechs Autoren – Tanja Dückers, Ulrike Almut Sandig, Arne Rautenberg, Heinz Janisch, Mathias Jeschke und Michael Augustin – ihre am Vortag im Workshop auf Schloss Blutenburg entstandenen Kindergedichte. Zu der Matinee waren am Maifeiertag zahllose interessierte Eltern mit ihren Kindern gekommen. Die Gedichte sollen nun noch einmal von den Autoren überarbeitet werden und zu einem späteren Zeitpunkt in Buchform erscheinen.

Lesung

  1. l. n. r.: Uwe-Michael Gutzschhahn, Susan Kreller, Christine Knödler und Arne Rautenberg beim Kinderlyrischen Quartett

Erster deutscher Kinderlyrik-Preis

Zum 40-jährigen Bestehen der Volkacher Akademie für Kinder- und Jugendliteratur wird am 18. November 2016 erstmals der Josef-Guggenmos-Preis vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und die erste Auszeichnung in Deutschland, die sich ausschließlich der Gattung Kindergedicht widmet. Der Preis soll alle zwei Jahre für Gedichtbücher vergeben werden, die in diesem Zeitraum erschienen sind. Benannt wurde der Preis nach einem der wichtigsten deutschsprachigen Kinderlyriker des vergangenen Jahrhunderts. Josef Guggenmos lebte von 1922 – 2003. Sein Gedichtband „Was denkt die Maus am Donnerstag“ gehört bis heute zu den erfolgreichsten Büchern der Reihe dtv junior und wurde über 400.000 mal verkauft.

Kevin Brooks erstmals wieder in Deutschland

Am 19. April ist Kevin Brooks seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder für eine Lesung in Deutschland. Eingeladen wurde er nach Pullach bei München zum 3. Internationalen Jugendliteratur-Festival, das vom 11.-19. April in der Charlotte-Dessecker-Bücherei im Bürgerhaus (Heilmannstraße 2, 82049 Pullach) stattfindet. Kevin Brooks und ich werden aus „Bunker Diary“ lesen und auf Deutsch und Englisch Gespräche mit dem Publikum führen. Der Eintritt kostet 5,00 Euro.

Weitere Infos findet ihr hier: Crossover-Informationen

Web-Ausschreibung

Zeitschrift „Das Gedicht“ mit Kinderlyrik-Teil

Die Zeitschrift „Das Gedicht“ erscheint einmal jährlich als buchstarke Ausgabe. Inzwischen ist sie im 24. Jahrgang. Das diesjährige Heft-Thema lautet „Heimat“. Aus den Einsendungen wählen Zeitschriftenmacher Anton G. Leitner und der Nürnberger Lyriker und Dramatiker Fitzgerald Kusz die besten Texte aus. Nicht dabei sein werden ganz sicher jedwede auch nur ansatzweise deutschtümelnde oder fremdenfeindliche Gedichte.

Neu im 24. Jahrgang: Es gibt auch einen 16-seitigen Kinderlyrikteil, für den ich als Herausgeber verantwortlich bin.

Eventuelle Manuskriptangebote (bis zu 3 unveröffentlichte Texte) für den Sonderteil „Gedichte für Kinder“ sowie eine Kurzvita (ggf. mit Website-Angabe) können noch bis spätestens 11. April 2016 per E-Mail (die Gedichte in einer angehängten Word-Datei zusammengefasst, die Datei mit dem Zusatz Kindergedichte gekennzeichnet) an die Adresse: Trinckler@DasGedicht.de. geschickt werden.

Gedicht des Monats April

Glückszahl

Dreimal fünf ist hundertsieben,
so hab ich es hingeschrieben.
Wie ich drauf gekommen bin,
weiß ich nicht, vielleicht kommt’s hin.
Und wenn nicht, ist’s auch egal,
morgen rat ich noch einmal.
Dann liegt vielleicht fünfmal drei
irgendwo bei hundertzwei.
Und wenn das nicht richtig ist,
dann ist Rechnen eben Mist
und ich lerne lieber das,
was mir rundherum macht Spaß.
Hundertsieben leuchtet ein,
könnte meine Glückszahl sein,
und wenn nicht, dann hundertvier!
Keiner hat sie außer mir.