Gedicht des Monats November

Wollmäuse

Mein Stubenkater träumt in der Besenkammer von Wollmäusen.
Meine Mäusewolle träumt vom Kammerbesen in der Katerstube.
Mein Mäusekater träumt vom Wollebesen in der Stubenkammer.
Mein Katerbesen träumt von Stubenmäusen in der Kammerwolle.
Meine Besenstube träumt von der Katerwolle in Kammermäusen.
Meine Besenmäuse träumen in der Katerkammer von Stubenwolle.
Mein Stubenbesen träumt vom Wollekater in der Mäusekammer.

So viele Wollmäuse treiben durch meinen Kopf,
wenn ich nicht einschlafen kann.

Gedicht des Monats Oktober

Rettung

Ein Vogel ist aus dem Himmel gefallen,
er hat noch versucht sich festzukrallen.

Doch die Wolken boten ihm keinen Halt,
sie waren ganz dünn und fasrig und alt.

Ich hab ihn gesehen, er kam immer näher,
ein Spatz, eine Schwalbe, ein Eichelhäher?

Keine Ahnung, weiß nicht, ist auch egal.
Flügel gebrochen, ich sah seine Qual.

Da fing ich ihn eilig wie einen Ball,
der im Spiel auf mich zufliegt mit scharfem Drall.

Denn was Bällefangen betrifft, bin ich stark
auf dem Sportplatz oder wie heute im Park.

Gedicht des Monats September

Vom Träumen und Aufwachen

Wer hat von meinem Teller geleckt?
Wer hat sich in meinem Bett ausgestreckt?
Wer hat sich bei mir im Schrank versteckt?

Ist das ein Gespenst, was sich da reckt?

Ach nein!
Jetzt hab ich‘s gecheckt:
Meine Katze hat sich im Schlaf erschreckt.

Gedicht des Monats August

Der Name des Glücks

Ich will dem Glück einen Namen geben.
Er soll auf dem Türschild stehen,
damit ich anklopfen kann.

Schwalbenschwanzfeder klingt voller luftigem Leben.
Ein Wolkentier möcht ich am Himmel sehen.
Sternenlicht funkt mich an.

Ich will mir ein Blütenblätterkleid weben.
Der Sonnenrausch soll durch die Zweige wehen.
Ein Katzenauge zieht mich in Bann.

Ich will dem Glück einen Namen geben.
Das Wort soll geschrieben stehen,
damit ich drin wohnen kann.