Die Geschichte des Hasen endet im Topf

Endlich! Die ersten Exemplare meines Erwachsenen-Gedichtbands „Die Geschichte des Hasen endet im Topf“ sind heute frisch aus der Druckerei gekommen. Eigentlich war Februar geplant, dann kam der der Lockdown. Buchhandlungen zu. Und nichts ging mehr. Aber jetzt. Mein allererster Verleger – das war 1978 – gibt inzwischen beim Verlag Vorwerk 8 in Berlin die Lyrikreihe Takt & Metrik heraus. Der wunderbare Helmut Braun, der sein Leben ansonsten ganz der Dichterin Rose Ausländer verschrieben, ihr Werk in unzähligen Ausgaben ediert und ihr Andenken und ihre Bedeutung in Büchern und Hunderten Vorträgen bewahrt hat, besitzt ein gutes Gedächtnis und vergisst niemanden, der mal unter seinen Fittichen war. So bat er irgendwann darum, alte und neue Gedichte von mir für die Reihe auswählen und zusammenstellen zu dürfen in einem schön gestalteten blauen Leinenband mit gelbem Lesebändchen. Ich bin glücklich, dass es dieses Buch nun gibt – und ich weiß, es hat mich in der Entstehungszeit angetrieben, weiterzumachen und wieder mehr Gedichte für Erwachsene zu schreiben. Langsam wächst – parallel zu den Kindergedichten – auch da ein neuer kleiner Stapel. Was kann es Schöneres geben für einen Lyriker.

Das Buch kann man übrigens in jeder Buchhandlung oder auch direkt beim Verlag bestellen. Die ISBN lautet: 978-3-947238-29-3. Der wunderschön gestaltete Band kostet 19,00 €.

Gedicht des Monats August

Der Name des Glücks

Ich will dem Glück einen Namen geben.
Er soll auf dem Türschild stehen,
damit ich anklopfen kann.

Schwalbenschwanzfeder klingt voller luftigem Leben.
Ein Wolkentier möcht ich am Himmel sehen.
Sternenlicht funkt mich an.

Ich will mir ein Blütenblätterkleid weben.
Der Sonnenrausch soll durch die Zweige wehen.
Ein Katzenauge zieht mich in Bann.

Ich will dem Glück einen Namen geben.
Das Wort soll geschrieben stehen,
damit ich drin wohnen kann.

Michel-Gespräch über Kindergedichte

Beim St. Michaelsbund gibt es – unter dem passenden Namen Michel – eine neue Podcast-Reihe zur Kinder- und Jugendliteratur. Dort werden regelmäßig Gespräche mit Autorinnen und Autoren, Illustratorinnen und Illustratoren über Bücher und Geschichten, über das Schreiben von Romanen oder Lyrik, über Bilder und Ideen, über den Spaß und die harte Arbeit, Kinderbücher zu machen, geführt. Im ersten Michel-Beitrag hat Michaelsbund-Chefin Claudia Pecher Jutta Richter und mich als Gesprächspartner zum Thema Kindergedicht befragt. Wir beide haben unterschiedliche Ansichten zum Gedicht und doch gibt es auch viele Parallelen, die in dem Gespräch anschaulich werden. Wer in die Sendung reinhören möchte, klickt einfach HIER. Eine Bücherliste gibt es HIER.

Gedicht des Monats Juli

Murmeltiergedicht

Das Murmeltier,
das Murmeltier,
das murmelt da,
das murmelt hier.
Es murmelt still,
es murmelt leise,
es murmelt meist
auf Murmelweise.

Du fragst, wie Murmeltiere murmeln.
Es klingt als wenn zwei Murmeln murmeln.
Es klingt ganz einfach murmelhaft.
Vom Murmeln ist das Murmeltier
nachts murmelmüde und geschafft.

Ein Murmeltier, das murmelt nicht?
Es pfeift auf murmeltiersche Weise
und murmelt nicht wie Murmeln auf der Reise?
Dann war es wohl ein Murmelwicht,
der schrieb dies Murmeltiergedicht.

Gedichte für draußen

Ein kleines Buch mit Gedichten zur Landesgartenschau in Ingolstadt, das war Melanie Arzenheimers Idee in diesem pandemischen Frühjahr, als man sich eine Gartenschau kaum vorstellen konnte. Jetzt ist der Sommer da, die Corona-Zahlen sind niedrig wie nie und – es gibt das kleine Buch mit Gedichten unter dem wortspielerischen Titel „Garten. Schau. Gedichte für draußen“. Melanie Arzenheimer hat darin 46 Texte von 14 Autorinnen und Autoren zusammengetragen und in vier Kapitel unterteilt: Gewächs, Gewölk, Getier und Gespür. Alle Gedichte haben mit Natur zu tun, mit ihrer Schönheit und ihrer Bedrohtheit. Es lohnt sich, in den Texten von Fitzgerald Kusz, Anton G. Leitner, Alfons Schweiggert, Wolfgang Oppler u. a. zu blättern. Das Buch enthält auch vier Gedichte von mir. Wer zur Gartenschau fährt, bekommt das Büchlein dort. Wer es nicht nach Ingolstadt schafft, kann das Buch zum Preis von 4,90 € im Buchhandel bestellen. Erschienen ist es im Gourmedien Verlag (ISBN 978-3-9820419-5-7).