Gedicht des Monats Dezember

Besuch

Abends wenn ich müde werd‘,
kommt zu mir ein weißes Pferd.

Und ich lass es in mein Zimmer,
doch ich habe keinen Schimmer,
was es von mir will,
denn es gibt nicht viel.

Weder Hafer noch Heu,
weder Sand noch Streu,
weder Weide noch Stall,
bloß einen Ball.

Sieht das Pferd ihn an,
schnuppert dran,
setzt sich auf den Ball,
schieß ich ihn ins All.

Fliegt jetzt abends spät
ein weißer Komet
und sein Schweif ganz klein
winkt zum Fenster herein.

Neue Gedichte im Blog

Seit dem 10. Oktober stehen fünf unveröffentlichte Kindergedichte von Jutta Richter im Blog der Lyrikzeitschrift „Das Gedicht“. In wenigen Tagen, ab 10. November, kann man dann sieben Gedichte von Ralf Thenior nachlesen. Damit sind nun schon neun Autoren im Blog vertreten und die nächsten zwei bereits fest eingeplant: Erich Jooß aus der Nähe von München und Susan Kreller aus Bielefeld, die gerade für ihren Roman „Schneeriese“ mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.

Buchpremiere bei Lehmkuhl

Endlich: Die Nonsens-Anthologie „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“ ist fertig und erscheint pünktlich zur Frankfurter Buchmesse. Erstverkaufstag für die Buchausgabe ist der 19. Oktober, für die CD der 23. Oktober. Und am Sonntag, den 25. Oktober findet in der Buchhandlung Lehmkuhl in München um 11.00 Uhr die Buchpremiere mit mir als Herausgeber und Sabine Wilharm als Illustratorin statt. Die Veranstaltung ist für Kinder und Erwachsene. Bitte unbedingt anmelden unter www.lehmkuhl.net/lehmcool oder direkt per Mail unter katharinalemling@lehmkuhl.net

Lesung

 

Gedicht des Monats Oktober

Schlaflied

Abends, wenn ich schlafen geh,
fährt ein roter LKW
übers Laken, weiß wie Schnee,
bis ich mich im Bett umdreh
und dort etwas andres seh,
vielleicht meinen großen Zeh.

Abends, wenn mein großer Zeh
übers Laken fährt wie Schnee,
schläft mein roter LKW,
bis ich mich im Schweiß umseh
und im Bette mich verdreh,
weil ich etwas anders geh.

Abends, wenn ein Laken Schnee
schläft in meinem LKW
und ich meinen Zeh umdreh,
wird mein Bett rot und ich geh,
weil ich nichts mehr richtig seh,
trink ein Glas Kamillentee.