Das Jahr beginnt mit einem neuen Bilderbuch

Hier ist das Cover vom neuen Buch! „Der kleine Eiskönig“ heißt der Titel. Ich bin so glücklich über die Zusammenarbeit mit Linda Wolfsgruber. Wer sollte diese Geschichte illustrieren? Ich hatte nie die zündende Idee. Dann kam vor zwei Jahren eine Einladung zu einem Schreibseminar in Oberndorf an der Melk. Nachdem ich den angehenden Autorinnen und Autoren dort die Geschichte vorgetragen hatte, fuhr ich mit meiner alten Freundin Natalie Tornai, die mich zu dem Seminar eingeladen hatte und eine der besten Lektorinnen und Programmmacherinnen Deutschlands ist (Residenz, Boje, Bloomsbury), weiter nach Wien. Und unterwegs gingen wir zusammen mögliche Illustratorinnen oder Illustratoren für die Geschichte durch. Plötzlich fiel der Name Wolfsgruber. Ich hatte vor vielen Jahren in meiner eigenen Verlagszeit mit ihr gearbeitet und wusste sofort, das ist sie! Ich schickte ihr die Geschichte und sie verliebte sich gleich beim ersten Lesen in den Text. Denn Linda liebt wie ich Geschichten, die im Kopf spielen, in der Phantasie, Geschichten, die wenig Handlung haben, aber von wunderbaren, magischen Bildern leben. Es war nicht einfach, für so eine stille Geschichte einen Verlag zu finden. Aber wieder hatte Natalie Tornai die Lösung: Das Buch erscheint nun bei Vermes in Tulln, denn dort baut sie gerade eine kleine Reihe mit literarisch-poetischen und künstlerisch anspruchsvoll gestalteten Büchern auf. Und „Der kleine Eiskönig“ ist im Startprogramm die Nummer 1. Am 2. Februar wird unser Buch in der STUBE in Wien präsentiert!

Gedicht des Monats Januar


In einer Schneekugel

In einer Schneekugel
saßen zwei Schneekugelhasen.

Die Schneekugelhasen
hatten sehr feine Schneekugelhasennasen.

Mit ihren Schneekugelhasennasen
schnupperten die beiden Schneekugelhasen
an kleinen Schneekugelhasennasenblasen.

Die Schneekugelhasennasenblasen,
an denen die Schneekugelhasen
schnupperten mit ihren Schneekugelhasennasen,
drangen aus zwei kleinen Schneekugelhasennasenblasenvasen.

Und die Schneekugelhasennasenblasenvasen
mit den Schneekugelhasennasenblasen,
an denen die Schneekugelhasen
schnupperten mit ihren Schneekugelhasenblasennasen,
standen auf einem grünen Schneekugelhasennasenblasenvasenrasen.

Gedicht des Monats Dezember

Max

Früher habe ich immer gedacht,
in Australien ist die Welt
auf den Kopf gestellt
und dass den Kängurus
alles aus ihrem Beutel fällt.

Aber Max hat mich ausgelacht
und gesagt, das ist Stuss,
weil man wissen muss:
Der Beutel australischer Kängurus
hat einen Reißverschluss.

Mehr als 200 übersetzte Bücher

Gänzlich unbemerkt habe ich kürzlich mein 200. Buch übersetzt. Es war das Bilderbuch „The Thingity-Jig“ von Kathleen Doherty und Kristyna Litten, das in Deutschland im nächsten Jahr bei Thienemann unter dem TitelDas Dingsdibum-Ding“ erscheinen wird. Es ist ein ganz besonders witziges Buch, das mir da als Jubiläums-Band auf den Schreibtisch flatterte. Inzwischen habe ich schon zwei weitere Bilderbücher ins Deutsche übertragen und sitze gerade am neuen Roman von meinem „Hausautor“ Kevin Brooks. Von ihm ist „The Long Road“ meine 28. Übersetzung. Als deutscher Erscheinungstermin ist bei dtv der Herbst 2023 vorgesehen. Das allererste Buch, das ich übersetzen durfte, war 1985 der Band „Der Elefant und die Blume“ von meinem englischen Dichterkollegen Brian Patten. Nach 18 weiteren, zumeist schmaleren Bänden während meiner Verlagszeit – darunter Bücher von Ted Hughes, Roald Dahl, Charles Simic, Peter Sis und dem leider viel zu früh verstorbenen Michael Dorris – habe ich 2001 die Lust am Übersetzen zum Hauptberuf gemacht. Viele Bücher waren für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, drei Bücher wurden mit dem Preis ausgezeichnet. Und für das übersetzerische Gesamtwerk gab es 2018 den Sonderpreis.